Alfried Kostrewa

Stifter ist der ehemalige Pastor, Unternehmer und Kunstsammler Alfried Kostrewa.
Aus den Anfangsbuchstaben seines Vor- und Nachnamens entstand das Kofferwort „Altrewa“. Diesen Namen tragen neben der Altrewa Bürgerstiftung auch die Altrewa Sammlung im Rosenkrug (gegr. im Jahr 2000) und die Altrewa Gutshof GmbH, ein Pflegeheim für an Demenz erkrankte Menschen in Affinghausen (gegr. 2013).

Kindheit in Ostpreußen – Jugend in Ostfriesland

Alfried Kostrewa, 1933 in dem Dorf Ukta in Masuren geboren, verbrachte seine Kindheit in Ostpreußen – eine Zeit, an der er sich auch heute noch immer wieder gern und mit zahlreichen Anekdoten erinnert. Am Ende des Zweiten Weltkrieges musste er im Alter von 11 Jahren mit seiner Mutter und seinen Geschwistern vor der Front aus seiner Heimat fliehen. Die Erfahrung der Flucht hat sich ihm eingebrannt. Auch heute noch liegt ihm das Schicksal von Menschen, die ihre Heimat aufgrund von Kriegen, Hungersnöten oder Armut verlassen mussten, ganz besonders am Herzen.

Die Flucht endete in Ostfriesland, wo er weiter zur Schule ging. Als Jugendlicher verrichtete er zunächst harte Akkordarbeit im Moor, bevor er den Beruf des Maurers und Zimmermanns erlernte – „Husmaker“ hieß das in Ostfriesland. Doch diese Arbeit genügte ihm nicht.

Missionspfarrer und evangelischer Pastor

Kostrewa, der aus einer frommen Familie stammte, besuchte die evangelisch-lutherische Hermannsburger Mission in der Nähe von Celle und studierte dann Theologie an der Evangelistenschule Johanneum in Wuppertal. Nach dem Studium arbeitete er zunächst als Missionspfarrer, gründete eine Familie und ließ sich dann als Pfarrer der evangelischen Kirche am Steinhuder Meer nieder. Viele Neustädter und Neustädterinnen erinnern sich noch heute an ihn als ihren unkonventionellen Pastor aus Steinhude, Bordenau und Poggenhagen. Er war mit ihnen auf Jugendfreizeit, hat sie konfirmiert oder war ihr Religionslehrer am Gymnasium. [Foto AK als Pastor???]

Makler und Altenheimbetreiber

Den Beruf als Pastor hängte Kostrewa in den 1980er Jahren an den Nagel. Nachdem er einige Jahre unter anderem als Makler gearbeitet hatte, übernahm er ab 1984 ein heruntergekommenes Altenheim in Affinghausen samt verschuldetem Betreiberverein. Er verwandelte den alten Gutshof, in dem sich das Haus befand, in eine gepflegte Anlage für Senioren und sanierte die Finanzen des Vereins. Im Laufe der Zeit kamen sechs weitere Seniorenresidenzen hinzu, die er zwölf Jahre lang betrieb- wie alles im Leben mit viel Leidenschaft und Engagement. 1996 verkaufte er sein Unternehmen aus gesundheitlichen Gründen. Auch den Betreiberverein löste er auf.

Der Kunstsammler

Die ersten Jahre seines „Rentnerdasein“ bereiste Kostrewa die Welt und widmete sich seiner Liebe zur Kunst. Die hat ihm der Künstler Harald Schaub nahegebracht – noch zu seiner Zeit als Pastor von Steinhude. Der Geistliche sorgte damals für den kranken und in Vergessenheit geratenen Maler und Schreiber bis zu dessen Tod und versprach ihm, sich um seinen künstlerischen Nachlass zu kümmern. Das Werk Schaubs ist der Kern der Altrewa Kunstsammlung, die im Laufe der Jahre immer größer wurde. Kostrewa kaufte den historischen Rosenkrug in Neustadt, verwandelte den heruntergekommenen Fachwerkbau in eine Kunstgalerie und ein architektonisches Schmuckstück für Neustadt.

Der Stifter und Visionär

Alfried Kostrewa hat auch im hohen Alter und nach vielen Jahren im finanziellen Wohlstand nicht vergessen, was es heißt, in Not zu sein. Sozial verantwortungsvolles Handeln als Unternehmer und auch als Privatier war und ist ihm wichtig. Als dann ein damaliger Bürgermeister von Neustadt seine Bürger*innen dazu aufrief, sich zu engagieren und beispielsweise eine Bürgerstiftung zu gründen passierte erst einmal – nichts.

Dann ging Alfried Kostrewa mit gutem Beispiel voran: Im Jahr 2002 gründet er die unabhängige und gemeinnützige ALTREWA Bürgerstiftungzur Förderung der sozialen und kulturellen Entwicklung der Stadt Neustadt am Rübenberge und ihrer Bürgerschaft. Geschäftsführer ist sein Sohn Matthias Kostrzewa, Alfried Kostrewa sitzt im Kuratorium.

Der Visionär in Alfried Kostrewa hat ihn im Jahr 2013, im Alter von 80 Jahren, bewogen, sein erstes Altenheim in Affinghausen erneut zu kaufen. Gemeinsam mit seinem Sohn Matthias verwandelte er die heruntergekommene Anlage in eine wunderschöne Seniorenresidenz für Menschen, die an Demenz erkrankt sind: Den Altrewa Gutshof.